Grün ist Trend. Das urban gardening – das urbane Gärtnern ist eine umfassende Bewegung in den Städten geworden und kommt wie eine kleine grüne Revolution daher. Gemeinsames Gärtnern auf öffentlich-leer stehenden Freiräumen soll die Stadt wieder lebensfreundlicher und menschlicher werden lassen. Ökologisch, nachhaltig, regional und in gemeinsamer Selbstverwaltung soll das dahinterstehende Konzept des urbanen Gärtnerns sein. Als eine sinnvolle Kampagne gegen die investigative Stadtplanung und ein Ausdruck von Protest wurden unter dem Begriff „guerilla gardening“ heimlich Samen ausgesät und öffentlicher Raum bepflanzt. Wie Pilze schießen die neuen Gärten und Grünflächen überall aus dem Boden. Ein gemeinschaftlicher Aufbau zum Anbau von Nutzpflanzen soll überall in Wohnortnähe organisiert werden. In vielen Städten gibt es leer stehende Flächen, die durch das urbane Gärtnern sinnvoll genutzt werden. Es entstehen dadurch öffentliche Räume in der Stadt, die von allen gemeinsam genutzt werden und eine einerseits sozial verbindene, als auch einen ökologische und ästhetische Komponente haben. Kurzum, es entsteht ein qualitativer Lebensraum, den die Stadtbewohner zur Erholung oder als Nutzwert selbst erschaffen können. Dieser Akt der Selbstverwaltung gibt ein Stück Autonomie in den oft unpersönlichen Großstädten an die Bewohner zurück.
Das urban gardening verleiht einem das vielleicht verlorengegangene Gefühl ein Teil der Stadt zu sein und selbst etwas zu verändern mit den Nachbarn. Urban gardening ist ein Ausdruck des Stadtmenschen wieder in Kontakt zu kommen mit der Natur und seiner ursprünglichen Lebensweise. Ein ähnliches Konzept hatte schon der Engländer Ebenezer Howard um 1898 mit seinem Modell von der Gartenstadt, in der Form von Neugründungen gesunder grüner Lebensräume neben der eigentlichen Stadt. In Berlin gibt es zahlreiche grüne Oasen, wie die Prinzessinnengärten oder das Tempelhoferfeld, wie auch viele andere Grünprojekte. „Urban gardening“ sind aber auch die Bepflanzungen an den Straßenrändern, Beete vor der Wohnungstür, der Balkon, die eigene Terrasse. Alles ist möglich, hauptsache Grün. Jeder hat die Möglichkeit mit zu machen und sich mit anderen Beete oder Pflanzenkübel zu teilen und selbst welche anzulegen. Urban Gardening in München – Die grüne Rückeroberung der Stadt!